Liebe Gewerblerinnen und Gewerbler,

Das grösste Sozialwerk – unsere AHV – ist nicht mehr solide finanziert. Bundesrat und Parlament wollen das Rentenalter der Frauen und die Mehrwertsteuer erhöhen. Am 25. September 2022 entscheiden Volk und Stände, nachdem ähnliche Vorlagen 2004 und 2017 gescheitert waren. Die AHV hat ein strukturelles Defizit von 7 Milliarden Franken pro Jahr. Pro Jahr, liebe Gewerblerinnen und Gewerbler. Wenn wir jetzt nichts ändern, wird sie in 10 bis 15 Jahren kein Geld mehr haben. Abgesehen davon steht die Privilegierung von Frauen beim Rentenalter nicht nur international als reaktionärer alter Zopf quer in der Landschaft, sondern ist im Jahr 2021 auch durch nichts mehr zu rechtfertigen.

Die Alters- und Hinterbliebenenversicherung (AHV) ist die erste Säule des Schweizer Rentensystems und soll Rentner:innen das Existenzminimum sichern. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist die Finanzierung des Sozialwerks langfristig nicht mehr tragbar. Die Reform betrifft nur die Alters- und Hinterlassenenversicherung. Die wichtigste Gemeinsamkeit mit den vorgehenden Abstimmungen ist die Anhebung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre. Während die «Altersvorsorge 2020» jedoch nachhaltige Entschädigungen für alle zukünftigen Rentner:innen vorschlug, beschränkt AHV 21 seine Ausgleichsmassnahmen auf eine einzige Generation. In den meisten Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurde der Renteneintritt zwischen den Geschlechtern bereits vereinheitlicht. Diese Massnahme geht meist mit einer allgemeinen Erhöhung des Rentenalters einher.

Der Bundesrat und die Mehrheit des Parlaments fordern das Volk auf, AHV 21 anzunehmen. Der Kantonael Gewerbeverband St.Gallen (KGV) schliesst sich dieser Forderung an und fasste an der Präsidentenkonferenz die JA-Parole. Der KGV begrüsst die Anreize, länger als bis 65 zu arbeiten, und die grössere Flexibilität mit der Option, die Rentenzahlung je nach persönlichen Bedürfnissen vorzuziehen oder hinauszuschieben. Diese Massnahmen stoppt den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und gibt den Erwerbstätigen als auch den Unternehmen die Möglichkeit, auf eine längere Phase der Erwerbstätigkeit zu setzen.

Jetzt ist der Zusammenhalt von uns Gewerblerinnen und Gewerblern gefragt. Setzen Sie sich ein für ein JA zu dieser wichtigen Vorlage.

Freundliche Gewerblergrüsse

Andreas Hartmann